Fachtag "Mann sein in der Krise"
Wachsbleichstr. 4
01067 Dresden
Vereinsmitglieder, Student*innen, Sozialleistungsbezug
Mann sein in der Krise. Ausnahmezustand oder ganz normaler Wahnsinn?
Das Mannsein wird schon seit Jahren von Autor*innen und Journalist*innen als krisenhaft beschrieben. Wie aber sieht es aus, wenn Männer* tatsächlich in der Krise sind? In Zeiten von Corona sind wir ja im Dauerkrisenmodus. Das lässt vergessen, dass es Krisen schon immer gab und sie zur menschlichen Entwicklung gehören.
Wie nehmen Männer* Krisen wahr? Wie leben sie damit oder leben sie dagegen an? Was haben ihre Krisen mit männlicher* Identität zu tun und wie bedrohlich können sie für Männer* sein? Derzeit wird die psychische Gesundheit von Männern* eher schlechter als besser; die Zahl der Erkrankungen nimmt seit Jahren zu, nicht erst seit der Pandemie! Wann brauchen Männer* Hilfe und welche Unterstützung funktioniert?
Ein Blick in die praktische Realität der Arbeit mit Männern* zeigt die Schwierigkeiten, aber auch die Erfolge männer*sensibler Ansätze. So regt der Fachtag zur Auseinandersetzung mit dem Phänomen männlicher* Krisenbewältigung an und setzt Impulse für die konkrete Arbeit und die Ausrichtung der eigenen Angebote auf männliches* Klientel.
Zielgruppen
Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte, Träger, Anbieter*innen & Multiplikator*innen bzw. sonstige Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens sowie an Vertreter*innen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung sowie Kirchen und Wohlfahrtsverbänden.
Motorenhalle des Riesa Efau
- Die Veranstaltung findet maximal im 3-G-Konzept statt. Falls dies zu diesem Zeitpunkt nicht möglich sein sollte, wird sie verschoben.
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PROGRAMM
9:00 BEGRÜßUNG UND EINFÜHRUNG
Stefan Beier, Körper- und Bewegungstherapeut, Bildungsreferent Männergesundheit der Landesfachstelle Männerarbeit Sachsen
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Impulsvorträge
9:15 KRISE ALS NORMALFALL? PSYCHOANALYTISCHE ASPEKTE DER MÄNNLICHEN IDENTITÄTSENTWICKLUNG
Prof. Dr. Matthias Franz, Facharzt f. Psychosomatische Medizin, Facharzt f. Neurologie u. Psychiatrie, Psychoanalytiker; Düsseldorf
Wesentliche Aspekte der im Zusammenhang mit der nationalstaatlichen Militarisierung und Industrialisierung formatierten Männerrolle definieren bis heute den krankmachenden männlichen Rollenkäfig. Der Vortrag beleuchtet entwicklungspsychologische Ursachen und die entscheidende Bedeutung einer früh gehemmten Entwicklung emotionaler Kompetenzen für die Gesundheitsrisiken von Männern.
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10:15 KEINE KRISE OHNE BEWEGUNG
Teil 1. Praktisches zum Mitnehmen für Körper und Geist
Thomas Hönel, Trainer für Achtsamkeit und Stressprävention, Referent der Landesfachstelle Männerarbeit Sachsen
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10:30 „KONTROLLVERLUST“. MÄNNERBERATUNG MIT UND OHNE PANDEMIE
Oliver Schwenner, Männercoach, Supervisor und Business Coach, Dipl.-Pädagoge, Trainer f. Stressregulation & Bergwandern, Vater, Gründer Männerkompass; Köln
Was treibt Männer in die Beratung? Welche Anlässe und Motive bringen Sie mit? Wie bewältigen sie krisenhafte Phasen? Was hat das mit Identität und Männlichkeit zu tun? Der Vortrag gibt Einblicke in meine Praxis, schaut auf gelingende Prozesse und Interventionen. Und zieht Rückschlüsse aus Beobachtungen der letzten 12 Monate.
11:30 WER HILFT MIR? WO UND WIE MÄNNER MIT OPFER-ERFAHRUNGEN HILFE BEKOMMEN – EIN ERFAHRUNGSBERICHT
Andreas Haase, Gestalttherapeut und Projektleiter “Hilfetelefon Gewalt an Männern”, man-o-mann männerberatung Bielefeld
Nach wie vor können wir uns Männer als Opfer von Gewalt nur schwer vorstellen, obwohl die Statistiken etwas anderes belegen. Wie also bekomme ich als Mann, der Opfer von Gewalt wurde, Hilfe und Unterstützung? Und wieviel Überwindung kostet mich das eigentlich? Ein Bericht darüber, wie Männer über ihre Gewalterfahrungen am Telefon sprechen.
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12.30 Mittagspause
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13:15 KEINE KRISE OHNE BEWEGUNG
Teil 2. Praktisches zum Mitnehmen für Körper und Geist
Thomas Hönel, Trainer für Achtsamkeit und Stressprävention, Referent der Landesfachstelle Männerarbeit Sachsen
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13.30 Workshops
drei Parallele Workshops als Anregung für die Beratungspraxis
→ Aufgrund von Abstandsregeln sind die Workshops teilnehmerbeschränkt. Bitte geben Sie daher im Buchungsformular unbedingt einen Erst- und einen Zweitwunsch-Workshop an (Verteilung nach Reihenfolge der Anmeldung)!
Workshop A - Männer durch Krisen begleiten. Coaching und Männergruppe als Erfolgsmodelle
Joachim Majunke, Systemischer Coach & Therapeut für Männer, langjähriger Mitarbeiter einer Männerberatungsstelle; Berlin
Vorstellung meiner Coaching- und Gruppenkonzepte. / Notwendige Haltungen in der Krisenberatung mit Männern. / Kommunikationsmuster von Männern erkennen. / Erarbeiten der 6 goldenen Regeln in der Beratungsarbeit. / Risiken und Nebenwirkungen in der Beratungsarbeit mit Männern.
Workshop B - „… und der Zukunft zugewandt?“ Männer in Paarkrisen ernst nehmen
Dr. phil. Matthias Stiehler, Theologe, Psychol. Berater u. Autor; Gesundheitsamt Dresden, Dresdner Inst. f. Erwachsenenbildung u. Gesundheitswissenschaften
Krisen sind für Paare kaum vermeidbar. Sie liegen im Wesen von Partnerschaft begründet und ermöglichen Entwicklung. Dennoch sind sie erst einmal unangenehm und werden gern überspielt. Männer können darin große Meister sein. Warum es lohnt, sich den Krisen zu stellen und wie Männer dabei unterstützt werden können!
Workshop C - „Da geht etwas gewaltig schief.“ Arbeit mit Männern als Täter und/oder Opfer von häuslicher Gewalt
Tobias Schiefer, Erzieher, Kultureller Sozialpädagoge, Jungen-, Männer- und Gewaltberater in der SKM Düsseldorf gGmbH
Wie kann die Arbeit mit Männern als Opfer und/oder Täter gelingen? In diesem Workshop besteht Gelegenheit zum Austausch über das eigene Beraterverhalten und über Grenzen und Chancen in der Beratung von männlichen Opfern und Tätern häuslicher Gewalt. Außerdem wagen wir einen Blick in das Netzwerk „Echte-Männer-Reden“ und in die Arbeit eines Phaemo©-Beraters.
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15.15 - 16.00 Talkrunde - Wollen wir krisenfest sein? Was lernen wir aus der Krise, was lehren uns die Männer?
In einer Talkrunde trägt Stefan Beier mit dem Publikum und Referenten der Tagung die Essenzen des Tages zusammen. Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede ergeben sich aus den unterschiedlichen Blickwinkeln? Was war lehrreich, was gibt zu denken?
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16.00 Abschluss der Tagung mit kleiner Überraschung