Sex, we can! Fachtag zu Jungen*sexualität mit spannenden Inhalten und großer Resonanz
6. Dezember 2016
Der kleine Saal im Haus der Dreikönigskirche Dresden ist sehr gut gefüllt. Gut 60 teilnehmende Fachkräfte aus den Hilfen zur Erziehung (HzE) und angrenzenden Bereichen Sozialer Arbeit lauschen gespannt. Unter anderem hören sie den herrlich akzentuierten Vortrag des Berliner Medienwissenschaftlers und Sexualpädagogen Dr. Daniel Hajok. Er spricht über die Vielfalt und Möglichkeiten der sexualpädagogischen Bearbeitung des Themas Pornografie. Die sächsische Jugendhilfe sollte demnach flächendeckend sexualpädagogische Angebote offerieren, denn: Pornografie werde immer alltäglicher, gerade bei Jungen*. Die Fotos und Filme würden vor allem über das Internet konsumiert und es nütze nichts, davor schamhaft die Augen zu verschließen.
„Es wird zu wenig über Sexualität in den HzE gesprochen, obwohl sie doch tägliches Thema der Fachkräfte ist, die mit den Jugendlichen umgehen“, so Jan Schweinsberg zu den Beweggründen für die Fachtagung. Der Leiter der Fachstelle Blaufeuer ist einer der Organisatoren der Tagung. „Wenn wir uns mehr mit gelingender Sexualität beschäftigten, wüßten wir automatisch auch besser beim Thema sexualisierte Gewalt Bescheid, das momentan so viele Schlagzeilen dominiert“, so Schweinsberg.
Der sensible Umgang mit den Anzeichen solcher Gewalt, sexuelle Bildung für und mit männlichen Jugendlichen sowie eine reflektierte Haltung der Betreuenden sind denn auch unter den Themen, die in einem weiteren Vortrag und den fünf nachmittäglichen Workshops bearbeitet werden. „Wir wollen den Fachkräften Methoden und Handlungsansätze mitgeben, um in den Einrichtungen der HzE handlungsfähig zu sein“, betont Peter Wild, Bildungsreferent der Landesfachstelle Jungenarbeit Sachsen, die den Fachtag ebenfalls mitträgt. „Und wir freuen uns natürlich über das große Interesse, das uns heute hier entgegenschägt.“
Die Präsentation von Dr. Daniel Hajok zum Download finden Interessierte* hier.