KÜRZUNGEN? Nicht mit uns! Statement zu den geplanten Kürzungen im Dresdner Haushalt
29. November 2024
Stellungnahme der Landesfachstelle Jungenarbeit Sachsen zu den geplanten Kürzungen im Haushalt der Stadt Dresden im Bereich der geschlechterreflektierenden Arbeit, spezifisch der Jungenarbeit
Die Landesfachstelle Jungenarbeit Sachsen spricht sich deutlich gegen die geplanten Kürzungen aus. Das Männernetzwerk Dresden setzt mit seiner Fachstelle Jungenarbeit seit vielen Jahren in Dresden hervorragende Arbeit um, durch die pädagogische und geschlechterreflektierende Begleitung von Jungen. Sowohl die pädagogische Umsetzung der Jungentage, wie die Begleitung vieler Jungen in der Jugendhilfe, die Workshops an Schulen und die Unterstützung von Fachkräften soll nicht dem Rotstift zum Opfer fallen. Die bisherige Moderation und Leitung der Fach-AG Jungen in Dresden, welche bisher bei den Kollegen liegt, wäre vakant. Einen Ersatz für diese Arbeit gibt es nicht.
Die Landesfachstelle Jungenarbeit Sachsen – deren Aufgabe ausschließlich im Bereich der Erwachsenenbildung liegt – sieht sich personell nicht in der Lage, das Fortbildungsportfolio der Fachstelle Jungenarbeit Dresden zu ersetzen. Die geschlechterreflektierende Arbeit mit Jungen ginge für Dresden somit verloren.
So wenden wir uns auch gegen Kürzungen des Projekts Papada, welches seit Jahren die Arbeit von und für Väter in Dresden begleitet. So werden Beratungsstellen unterstützt, Fachkräfte für Väterthemen sensibilisiert und nicht zuletzt Väter in der Facharbeit erreicht. Diese Arbeit muss erhalten bleiben.
Wir wenden uns als Fachstelle, die landesweit in enger Kooperation mit der Fachstelle für Mädchenarbeit und Genderkompetenz agiert, auch eindeutig gegen die Kürzungen im Bereich der Mädchenarbeit. Diese halten wir für fachlich falsch und besorgniserregend. So sollen sowohl die Fach- und Koordinierungsstelle für Arbeit mit Mädchen* und jungen Frauen* in Dresden, wie auch das Mädchenprojekt Maxi und das Projekt Mütter*gesundheit von MEDEA e. V. gekürzt werden.
Ganz konkret verlieren Mädchen und Jungen Räume. Räume zum Schutz, Räume für Geschlechterreflexion, Räume für den geschlechterreflektierenden Austausch untereinander. Diese laut sächsischer Fachempfehlung für geschlechterreflektierende Arbeit notwendige Strukturqualität wird auf Jahre nicht zu ersetzen sein.
Bedarfsgerecht wäre es, die Angebotsstrukturen für Mädchen, Jungen und tin* Jugendliche weiter auszubauen, anstatt sie zu verknappen.
Wir sprechen uns deutlich gegen eine Kürzung aller Angebote der geschlechterreflektierenden Arbeit in Dresden aus. Alle Projekte der Jugendhilfe in Dresden sollten ohne Stellenkürzungen erhalten bleiben. Wir solidarisieren uns mit allen Trägern, die von Kürzungen betroffen sind.
Peter Bienwald, geschäftsführender Bildungsreferent der Landesfachstelle Jungenarbeit Sachsen